Montag, 1. November 2010

Review zu "BioShock"



Plattform: PC, XBox360, PlayStation3
Getestet auf: PC
Erscheinungsdatum: bereits erschienen
Genre: Ego-Shooter, Survival Horror
Publisher: 2K Games

In den 60er Jahren stürzt ein Flugzeug über dem Atlantik ab. Mit an Bord: Unser Protagonist Jack, der als Einziger überlebt. Mit seinen letzten Kräften rettet er sich zu einer Insel samt Leuchtturm, nahe der Unglücksstelle. Jack betritt das dunkle Konstrukt, während um ihn herum die Wrackteile vor sich hin lodern. Nachdem er sich umgesehen hat, findet der Last-Man-Standing eine Art Tauchkugel, welche ihn in eine Stadt unter Wasser führt. Die Stadt Rapture. Plötzlich nimmt er Geräusche eines Funkgerätes war – Atlas, offenbar ein Bewohner der Unterwasserstadt, versucht Kontakt mit ihm aufzunehmen. Dem Spieler wird nun erläutert, in welcher Situation sich Rapture befindet. Die Stadt wurde erbaut, damit jeder Bewohner seine Freiheit in vollen Zügen genießen kann, ohne äußere Zwänge. Zusätzlich liegt die Stadt an einem relativ ungewöhnlichem Ort, dem Meeresboden. Um sich nicht anderen Staaten, Regierungen anpassen zu müssen, wählten die Bau-Verantwortlichen die sonderbare Location. So konnten sie nicht von anderen entdeckt werden und die Utopie der vollständigen Freiheit realisieren. Jedoch scheint alles ganz anders gekommen zu sein, fast alle Bewohner sind Opfer einer Droge geworden, die ihre körperlichen Fähigkeiten maximieren sollte, aber die Sucht selbst hat alle in den sprichwörtlichen Wahnsinn getrieben. Unter all diesen Umständen, bittet Atlas Jack seine Familie in dieser zerbrechenden Seifenblase zu finden.

BioShock war zum Release ein echter Augenschmaus und ist es auch heute noch. Zunächst wurde das Spiel mit Hilfe einer stark abgeänderten Unreal Engine 2.5 entwickelt, jedoch wurde es später auf Version 3.0 portiert, um Wassereffekte realistischer darstellen zu können. Und das hat sich definitiv gelohnt. Selten hatte man bis dato eine derartige Fülle an Details in Videospielen gesehen. Die Umgebung veränderte sich je nachdem, wie lange man darauf einschoss, alles war beweglich und ebenfalls abschiessbar, die Ragdoll Physics der Havoc Engine sorgten dafür, dass sich Wiedersacher auch nach ihrem Ableben entsprechend auf dem Boden rumrollten – nachdem man sie abgeschossen hatte. In der deutschen Version ist jedoch wieder einiges dem Rotstift zum Opfer gefallen. Blutgeschmiere und Wunden sind nicht mehr auffindbar, Leichen können nicht mehr mittels Telekinese durch die Luft gewirbelt werden. Das sollte aber kein Problem darstellen, denn das Game hat genügend beeindruckende Augen-Blicke (haha, Wortspiel), um immernoch eines der grafisch ausgereiftesten Games zu sein. Nicht zuletzt wegen dem Setting, dass im amerikanischen Art-Déco-Stil der 1930er Jahre gehalten ist.
Aber auch die Ohren kriegen was zu hören. Überall klackert, stampft, klimpert, raschelt, rumort und wimmert es – Paranoia ist da im wahrsten Sinne vorprogrammiert. Die Atmosphäre wirkt durch den Soundtrack unheimlich dicht, die alten Songs der 30er tragen ihren Teil dazu bei. Mit geschickten Hintergrundgeräuschen wird eine Spannung aufgebaut, die sogar an den jeweiligen Speicherpunkten gehalten wird.
Auch die Steuerung ist passend. Die Egoshooter-Perspektive war derzeit ungewöhnlich für das Genre, von BioShock aber perfekt in Szene gesetzt. Ein kleines Problem hatte ich jedoch mit dem HUD-Display. Es mag an mir liegen, aber da das HUD ebenfalls im Art-Déco-Stil gehalten wurde, war es sehr verschnörkelt und für mich unübersichtlich. Aber auch daran kann man sich gewöhnen und soll im Endeffekt nicht die Wertung beeinflussen.

Das Spiel überzeugt in jeder Beziehung. Ich selbst, habe es einige Male durchgespielt, alle 3 alternativen Enden gesehen und es zieht mich immer noch in seinen Bann. Die Atmosphäre ist unheimlich überzeugend, obwohl das Setting und die Handlung doch sehr abstrus sind. Vor allem die Leute, die sonst entschieden gegen Ego-Shooter sind, sollten sich nicht vom Gameplay abschrecken lassen – sie würden etwas verpassen. Das Genre kann man nur schwer als Ego-Shooter bestimmen, Survival Horror der Extraklasse passt hier besser. Somit sind BioShock, ebenso wie BioShock 2 und höchstwahrscheinlich auch das kommende BioShock Infinite, absolute Kaufpflicht.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen