Mittwoch, 27. Oktober 2010

Review zu "Sphere - Die Macht aus dem All"



"Sphere" erschien 1998 unter Regie von Barry Levinson, der unter anderem für Filme wie "Tin Men", "Good Morning, Vietnam" oder "Rain Man" verantwortlich ist. Der Film (vollständiger dt. Titel: "Sphere - Die Macht aus dem All" basiert auf dem Buch "Sphere - Die Gedanken des Bösen" von Michael Crichton.

Auf dem Grund des Pazifiks wurde eine abgestürztes Flugzeug gefunden, das von einem Team von Wissenschaftlern (dargestellt von Dustin Hoffman, Samuel L. Jackson, Liev Schreiber und Sharon Stone) unter die Lupe genommen werden soll. Flott stellt sich heraus, dass es sich beim abgestürzten Flugzeug um eine nicht-mehr-fliegende Untertasse handelt. Doch dieses Raumschiff bleibt nicht das einzige Geheimnis, denn es beinhaltet eine riesige goldene Kugel. Nach und nach spielen sich merkwürdige Ereignisse in der Unterwasser-Station ab, nachdem das Team die Kugel entdeckt hat. Der Kontakt mit den Versorgungsschiffen bricht ab, die Wissenschaftler sitzen im tiefen Dunkel fest und die Kugel versucht die Kollegen mit Manifestationen zu töten. Alles weitere wäre Spoiler ;-)

An sich wimmelt es in diesem Streifen von grandiosen Schauspielern wie Dustin Hoffman, jedoch wird man den Eindruck eines schlechten SciFi-Movies zunächst nicht los. Die güldene Kugel setzt dem kitschigen Geplänkel die Krone auf und der B-Movie Charakter ist perfekt - jedoch nur bis das Kügelchen böse wird, denn da mutiert der Film plötzlich zum fesselnden Thriller. Dies ist jedoch hauptsächlich auf Dustin Hoffman und Samuel L. Jackson zurückzuführen, die ihre Rollen grandios spielen. Wie auch nicht? Schliesslich spielt Jackson, wie immer, den unerschütterlichen Coolen und Hoffman spielt, wie immer, den zerstreuten Intelligenzbolzen. Rollen, die den beiden nunmal auf den Leib geschneidert sind. Lediglich Sharon Stone's schauspielerische Leistung ist an vielen Stellen ein wenig over-the-top. Besonders wenn sie verzweifelt wirken will, kommen ihre Aktionen sehr überzogen rüber - was jedoch auch an der schlechten Synchronisierung liegen kann.
Die Atmosphäre hingegen könnte dichter nicht sein, wie es sich für x Meter unter der Wasseroberfläche, ohne jeglichen Kontakt zur Aussenwelt, gehört. Auch "Jerry" trägt einen großen Teil zur Spannung bei, selbst wenn es sich hier anfangs nur um einen vermeintlichen Monitor handelt.
Beim Genuss des Filmes sollte man jedoch eine Sache auf keinen Fall tun - mitdenken. Denn sollte man es wagen, selbst das Hirn anzuwerfen und zu probieren das Rätsel zu lösen, fallen einem gleichzeitig die Millionen Löcher im Plot auf. Ich habe einmal gelernt, dass Wasserdruck ab einer Tiefe von 60 Meter tödlich enden wird, sollte man nicht entsprechende Schutzkleidung tragen. Das Raumschiff liegt angeblich 300 Meter unter Wasser. Und bei diesem Druck soll der mittlerweile deutlich gealterte, nicht gerade sportliche Dustin Hoffman ohne jegliche Schutzkleidung hindurchschwimmen? Und sieht dann noch die Kälte als größtes Problem an?

Jedoch ändern die vielen Fehler in der Story, die nervige Sharon Stone und die teilweise billigen Effekte nichts an meiner Meinung - "Sphere" ist ein grandioser Film, der perfekt die Brücke zwischen Science Fiction und Thriller schlägt. Auf jeden Fall sehenswert... solange man halt nicht den Kopf einschaltet.

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