Samstag, 23. Oktober 2010

Review: Enslaved - Odyssey to the West




Plattform: PlayStation 3, Xbox 360
Getestet auf: Xbox 360
Erscheint am: 08.10.2010
Genre: Action-Adventure
Publisher: Namco Bandai Games

So, das Spiel hab ich nun seit einigen Tagen durch und ich muss sagen: Ich bin beeindruckt. Eigentlich hatte ich es gar nicht auf der Einkaufsliste, aber da ich zum Geburtstag schnell einen Wunsch brauchte, hab ich mich über die Neuerscheinungen schlau gemacht - und fand Enslaved. Geld geschnappt, gekauft, eingelegt und begeistert von der ersten Sekunde an.

Die gesamte Story spielt in 150 Jahren, die Menschheit wurde mittlerweile verslavt und die Mechs beherrschen die Welt. Trip und Monkey können aus der Versklavung entkommen. Naja, zumindest Trip, weil sie versklavt wiederum Monkey, da sie sich nicht alleine durch die postapokalyptische Welt schlagen kann und einen Schläger braucht. Da der Schläger jedoch mit ihr das tun würde, was Schläger nunmal tun wenn sie zu etwas gezwungen werden, legt Trip Monkey ein Krönchen an, dass ihn tötet sobald sie stirbt. Gefickt eingeschädelt. Soviel zur Story, dass die beiden "Feinde" keine Feinde bleiben, kann man sich denken^^

Die Grafik ist nicht state-of-the-art, dennoch gibts extrem wenig daran auszusetzen. Durch das Setting ist alles schön bunt, sehr detailliert. Das Charakterdesign überzeugt von Anfang an, was nicht zuletzt an Monkeys RL-Gesichtsgeber liegt, der schon Motion-Capture-Vorlage für Gollum aus Herr der Ringe war. Die Mimik der Figuren ist äusserst realistisch und macht sie umgehend sympathisch - selten hab ich vergleichbare Technik gesehen, wo doch meistens durch die Tonspur eine Verbindung mit der Figur aufgebaut wird. Und gerade durch die Mimik blieb mir besonders eine Szene in Erinnerung, die doch ziemlich auf die Tränendrüse drücken könnte. Ausser bei mir natürlich. Ich bin ein harter Pirat.

Einziger dicker Minuspunkt im gesamten Spiel: Die Tonspur. Zumindest in der deutschen Version. Man versteht Monkey so gut wie gar nicht, was nicht am durchaus einprägsamen Synchronsprecher liegt, sondern an der Lautstärke. Da hat sich das deutsche Übersetzer-Team einen dicken Patzer erlaubt. Man hat neben dem Controller gleichermaßen die Fernbedienung in der Hand, da es nicht möglich ist, den Sound vernünftig zu konfigurieren. So flüstert Monkey in einer Szene und eine Zehntelsekunde später bombt die nächste Explosion das geliebte Trommelfell kaputt. Das hat mich manchmal echt zur Verzweiflung getrieben, da die schönsten Cutscenes so versaut wurden...

Kleiner Minuspunkt: Das Ende. Warum? Deshalb:
Spoiler:
Das gesamte Ende erinnert doch sehr an Matrix. Das Maschinen die Welt regieren, kann man noch mit einem Augenzwinkern abtun. Aber das letztendlich die Sklaven nicht als versklavt angesehen werden, sondern als Bewohner die sich durch Masken in einer virtuellen Welt befinden, da sie die echte Erde nahezu zerstört haben, stößt einem doch mehr als sauer auf. Da nützt es auch nichts, das der RL-Monkey-Gesichtsgeber zum Schluss in einem Cameo-Auftritt der große Bösewicht ist. Das war einfach schwach. Die Beziehung zwischen Monkey und Trip wird jedoch nie richtig aufgeklärt, was eventuell auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Fazit:
Alles in allem ist Enslaved - Odyssey to the West ein echter Geheimtipp. Mir hats unheimlich gut gefallen, auch wenn die Spielzeit nur knapp 10 Stunden beträgt. Im Großen und Ganzen stimmt alles - Story, Vertonung (die mangelhafte Abmischung mal ausgeklammert), Grafik, Charaktere. Mit Fug und Recht kann ich sagen, dass dieses Spiel eines der Besten Spiele in meiner Sammlung ist - wenn nicht sogar das Beste!

Also gibts von mir nen Daumen hoch!

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