Donnerstag, 20. Mai 2010

Angespielt: Lego Batman


Derzeit gehen viele billige Spielekonzepte um; da werden Charaktere, Spielideen und Stories geklaut, viele Games "ähneln" nicht nur einander - sie sind oft nahezu gleich. Aus diesem Grund habe ich das Lego-Franchise immer als schlechter Versuch eines Spielzeugherstellers gesehen, der mit Hilfe etablierter Marken leicht an noch mehr Kohle kommen will. Sicher ist das so, jedoch macht Lego das in der Gameswelt auf genau die richtige Art. Nachdem ich durch Zufall auf einen Trailer gestoßen bin und ziemlich überrascht war, wie gut das Spiel rüberkommt, habe ich mich nun doch dazu durchgerungen die PC-Version eines Teils des Lego-Franchises zu testen: Lego Batman.

Ok, eins vorweg, vom düsteren Charakter des einstigen dunklen Ritters ist in dieser Version nicht viel übrig geblieben. Jedoch sollte man das nicht negativ werten, denn in einer Mischung aus Jump N Run und Hack N Slay passt die Umstrukturierung wie die Faust aufs Auge. Detailverliebtheit, Witz und toonmäßiges Bösewicht-Gekloppe passen einfach besser in die Legowelt.
Die Grafik ist überraschend gut gelungen, wobei XBox360 Besitzer in Sachen Anti-Aliasing wiedermal mehr glatte Kanten als andere zu sehen bekommen; die Texturen sind größtenteils hochauflösend; die Farben harmonieren miteinander - lediglich an den Bumpmaps hätten die Entwickler noch ein wenig feilen können. Natürlich wirkt die Grafik im Vergleich zu anderen Top-Games des Genres ein wenig mittelalterlich, jedoch sollte man nicht vergessen, dass das Game zum einen Baujahr 2008 ist (2 Jahre sind in dieser Branche eine riesige Zeitspanne), zum anderen sich in einem Lego-Szenario nicht viele Möglichkeiten für optische Knaller befinden und es somit hauptsächlich auf Texturen und Effekte ankommt. Und diese Problemstellung wurde gut gelöst.
Steuerungstechnisch hätten die Devs einiges besser machen können. In der doch sehr eigenen Perspektive werden genaue Sprünge zur Qual und können doch in einer sehr kurzen Zeitspanne frustrieren. Zumindest die Tasten sind im Default sinnvoll belegt, können jedoch zu jedem Zeitpunkt geändert werden.
Die Möglichkeit jede Mission zu zweit zu spielen, ist natürlich ein Kaufsargument für sich. Jedoch kanns hier schnell unübersichtlich werden.
Die Sprachausgabe ist spärlich ausgefallen - es gibt keine, sie fehlt dem Spieler aber auch nicht. Die Story wird allein durch Gestik und Mimik vermittelt, der eingeblendete Untertitel erläutert lediglich die Bedienung. Warum jedoch bei einer deutschen Installationsführung das Spiel weiterhin auf Englisch bleibt, ist mir schleierhaft. In den Optionen und in der Config kann man sie nicht umstellen, lediglich ein beherzter Griff in die Windows-Registrierung kann hier Abhilfe schaffen und ich wage zu bezweifeln, dass sich der Großteil der User (der nun doch einen relativ niedrigen Altersdurchschnitt haben dürfte) dermaßen fit am Computer fühlt.

Alles in Allem muss ich wirklich sagen, dass mich dieses Spiel überrascht und überzeugt hat. Und nach zusätzlichen Recherchen sehe ich das gesamte Franchise in einem anderen Licht. Die Fun-Racer scheinen zu halten was sie versprechen und bieten Platz für eigene Kreativität und auf den ersten Blick sind wohl auch die Lego Indiana Jones-Ableger gut gelungen. Lego Batman jedoch wird jeden Fan von Mario, Spyro & Co gefallen; auch wenn wie gesagt die Steuerung Geduld fordert.

Zum Abschluss gibts noch einen Gameplay-Trailer, damit ihr euch selbst ein Bild machen könnt:

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