Mittwoch, 21. April 2010

Wie Arbeitsagenturen das Arbeiten verbieten...


Zu persönliche Informationen wird man hier nicht über mich finden, jedoch zählt das Berufliche meiner Meinung nach nicht wirklich dazu...

Nach einer, durch eigenes Verschulden gescheiterten, Selbständigkeit kam ich gegen Ende 2009 in den Genuss Hilfe vom Staat anzunehmen. Supi, ein Highlight in meinem Lebenslauf. Eine witzige Erkenntnis ist schon einmal, dass Arbeitsagenturen bzw Jobcenter anscheinend im Ruhrgebiet nicht mehr dafür verantwortlich sind, Arbeit zu vermitteln. Ihre, nahezu, einzige Aufgabe besteht darin, ihre "Klienten" an andere Firmen abzutreten (in meinem Fall die Tertia). Naja, man will ja nicht negativ sein.

Jedoch in den letzten Wochen, als ich verschiedene Jobangebote erhalten habe, habe ich erkannt wir abstrus das System der Tertia und der Arbeitsagenturen überhaupt arbeitet. Ich vernachlässige nun sämtliche andere Umstände die irrelevant für folgende Ereignisse sind.

Jobangebot #1: Eine Druckerei bietet mir eine Ausbildung zum Anfang des 4. Quartals 2010 an, bis dahin, als Voraussetzung, ein bezahltes Praktikum um mich in die Firma einzuarbeiten und Angestellte kennenzulernen; gleichzeitig wird die 3-monatige Probezeit in die Praktikumszeit verlegt. Die Tertia hält dagegen: 3 Monate sind zu lang, erlaubt sind lediglich 4 Wochen; diese Tür wird mir beim zuschlagen ins Gesicht geklatscht...
Jobangebot #2: Eine Werbeagentur bietet mir ebenfalls eine Ausbildung zum selben Datum an, als Voraussetzung solle ich ein paar Tage Probearbeiten, auch mit dem Ziel Räumlichkeiten und Mitarbeiter kennenzulernen. Als Auszubildender soll ich meine eigenen Projekte leiten, den gesamten Webdesign-Bereich übernehmen und in die New Media-Abteilung integriert werden. Wieder einmal scheint es laut Tertia große Probleme zu geben: Sobald ich den Termin zum Probearbeiten erhalte, solle ich ihnen doch bitte Bescheid geben, worauf sie mir ein Formular mitgeben wo festgelegt ist, wie lange ich probearbeiten darf... genau 14 Tage, länger nicht. Sprich, sollte genannte Agentur länger als 14 Tage etwas von mir sehen wollen, wars das mal wieder...

Andauernd klagt Deutschland über das Steigen der Arbeitslosen-Zahlen, der Depression der ALGII-Empfänger etc pp. Die Tertia und das Jobcenter erhalten für jeden ihrer registrierten Arbeitslosen (von ihnen selbst lieb Klienten und Kunden genannt) bares Geld. Und dieses Geld vermehrt sich mit jedem Tag, den der Kunde vor sich hinfristet.
Böse Zungen mögen behaupten, das Gerede über Arbeitslosenzahlen, Statistiken und ach so tolle Eingliederungsmaßnahmen der Jobcenter - alles nur Krokodilstränen für die Medien, der Staat lässt sich von seinen eigenen Institutionen zum Narren halten. Jedoch eine böse Zunge hab ich nicht. Natürlich würde ich das niemals sagen, ich fühle mich perfekt beraten und es wird alles für mich getan ;-)

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